Im Jahre 1970 waren Rechner noch etwas Besonderes und nicht sehr verbreitet. Und PC's gab es auch noch nicht.
Die damaligen Rechner, PDP-8, PDP-11, Eclipse, konnte man nicht so einfach einschalten und rechnen lassen.
Man mußte sie erst über einige Schalterstellungen und ein "Bootstrap-Programm", das auf Lochstreifen vorlag, in Betrieb nehmen.
Erst danach waren Ein- und Ausgaben und das Laden von Programmen über die "Teletype" möglich.
Die Hybrid-Systeme von Dornier, eine Kombination aus Analog-Rechner und Digital-Rechner, wurden in vielen Hochschulen eingesetzt. Während der Integration standen die Rechner meist arbeitslos herum. Also mußte man sie beschäftigen.
Was gibt es also sinnvolleres für einen Rechner, als die Lotto-Zahlen der kommenden Ziehung zu berechnen!
Berechnen Sie jetzt Ihre nächsten Lottozahlen.
Im Jahre 1979 bekam die Dornier System von der "NOWEA", der Messegesellschaft Düsseldorf, den Auftrag
ein neues Messeinformations-System zu liefern. Das war also lange bevor der erste PC auf den Markt kam
und über 10 Jahre vor der Grundlagenentwicklung für das WWW, die im CERN von Tim Berners-Lee durchgeführt wurde.
Auf Grund der Anforderungen und der vorhandenen Infrastruktur entschieden wir uns für ein KabelText-Sytem auf der Basis
unserer BTX-Geräte. Die Infrastruktur war das überall vorhandene, hervorragende (Fernseh)Kabel-Netz.
Grundlage für dieses System war ein Patent mit dem sperrigen Namen:
"Schaltungsanordnung mit interaktive Benutzerdialoge simulierender Betriebsweise
in Videotext/Kabeltext-Systemen ohne Rückkanal"
Vermutlich gibt es heute immer noch Experten, die meinen, daß Dialogsysteme ohne Rückkanal,
ohne "anständigen" zentralen Rechner sowie ohne "ordentliche Datenbank" nicht möglich sind.
Dabei basiert das gesamte InterNet zum großen Teil nur auf solchen Verknüpfungen, die heute allerdings
"Links" heißen. Wie die erste InterNetseite aussah, können Sie sich hier anschauen: http://info.cern.ch
Haben Sie oben Ihren BMI berechnen lassen?
Dann haben Sie eine Rechnerdialog geführt, der ohne zentralen
Rechner und ohne Datenbank auskam. Auch ohne Google und Co. Den
gleichen Dialog hätten wir im Messe-Info-System "NOWEA" auch
führen können. Nur damals interessierte sich noch niemand
für den BMI. Statt dessen konnte man z.B.
Währungsumrechnungen mit aktuellen Devisenkursen durchführen.
Ein weiteres Kriterium für ein Dialogsystem ist die
Möglichkeit, Spiele gegen einen "Rechner" durchzuführen.
Für die Einweihung des Systems 1981 habe ich das Strategiespiel Tic-Tac-Toe als Beweis der Dialogfähigkeit des
Systems den sonstigen Messeinformationen hinzugefügt und bei der Einweihung vorgeführt.
Ich habe das Spiel hier singemäß ohne zentrale Rechnerleistung, ohne KI und ohne "Rückkanal" nur auf Basis von
Verknüpfungen (die man heute im InterNet "Links" nennt) nochmals nachgebaut.
Spielen Sie: "Tic-Tac-Toe". Ich habe Ihnen eine Chance gelassen, zu gewinnen!!